Es ist, wie’s isst: FoodTech im Gründerland

Die FoodTech-Branche wächst – auch in Bayern. Vielerorts arbeiten Start-ups, Forschungs- und Gründungsteams an Innovationen für Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und -verarbeitung. Warum das eine gute Nachricht ist und wo FoodTech-Gründende in Bayern Unterstützung und Förderung bekommen, haben wir für euch zusammengefasst.

Von Food Printing bis Fair Trade 2.0: Mit innovativen Ideen verändern Gründende aus Bayern die Lebensmittelindustrie. Das ist notwendig, denn auch die Landwirtschaft und Produktion werden sich in Zukunft immer mehr an veränderte klimatische Bedingungen und Essgewohnheiten anpassen müssen. Zahlreiche bayerische FoodTech Start-ups wie Print4Taste, Karolo und fairafric arbeiten schon heute an Innovationen, um die Lebensmittelbranche zukunftsfähig zu machen. Dazu gehören unter anderem 3D-Drucktechnologien, Fischersatzprodukte aus fermentierten Mikroalgen und faire Konzepte zum internationalen Anbau und Handel mit Nahrungsmitteln. 

 

Auch bei diesem Thema gilt: Erfolgreiche Gründungen brauchen die passenden Bedingungen. Für Start-ups und Gründungsteams, die an der Umsetzung von Ideen im Bereich der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung arbeiten, gibt es in Bayern deshalb zahlreiche Institutionen und Anlaufstellen, die Unterstützung anbieten. 

 

EIT Food: Lebensmittel als Lebensmittelpunkt

 

Unter anderem leistet hier EIT Food Pionierarbeit. Das von der EU ins Leben gerufene Institut beschäftigt sich mit Innovationen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung und bietet Förderprogramme für FoodTech und AgriTech Start-ups aus ganz Europa. Diese können unter anderem im Seedbed Incubator des EIT ihre Ideen zu marktfähigen Geschäftsmodellen entwickeln. Mit dem Food Accelerator Network und dem RisingFoodStars Netzwerk gibt es darüber hinaus zwei Programme, die beim erfolgreichen Markteintritt sowie bei der Weiterentwicklung zum Scale-up unterstützen. Ab dem Jahresbeginn 2024 können sich Start-up Teams für alle drei Programme (Externer Link) bewerben. Außerdem organisiert EIT Food speziell für bayerische Start-ups einen monatlichen Stammtisch in München, der Austausch und Vernetzung ermöglicht. 

 

Starke Ökosysteme für Gründende in der Biowissenschaft

 

Der Klimawandel stellt die Land- und Forstwirtschaft zunehmend vor Herausforderungen – und wirkt sich langfristig auch auf unsere Ernährungsgewohnheiten aus. Mit diesem Spannungsfeld beschäftigen sich Start-up Teams im TUM Venture Lab Food/Agro/Biotech (Externer Link) (FAB) der Technischen Universität München. Hier werden Start-ups und Forschungsteams unterstützt, die an interdisziplinären Innovationen in den Biowissenschaften arbeiten. Das Gründungszentrum bietet Zugang zu einem breit aufgestellten Ökosystem aus Akteuren der Bio- und Lebensmitteltechnologie sowie der Landwirtschaft. Praktische Unterstützung gibt es durch fast alle Projektphasen – von der Ideenfindung, über die Suche nach Startkapital bis zur Markteinführung.

 

FSIWS: Unterstützung für zukunftsfähige Food-Ideen

 

Innovation – das braucht die Lebensmittelindustrie mehr denn je, um zukunftsfähig zu bleiben. Und die Umsetzung innovativer Ideen braucht wiederum die richtigen Bedingungen. Die gibt es für Gründende im Food Startup Inkubator Weihenstephan (Externer Link) (FSIWS) in Freising. Hier können Lebensmittel und Verpackungen in kleinen Serien produziert und getestet werden. Im FSIWS werden zukünftige FoodTech Start-ups durch Wissensvermittlung, kostenfreie Webinare sowie bei der Suche nach Förderung unterstützt. Außerdem gibt es auf 1.000 Quadratmetern neben Laboren und Pilotanlagen auch Coworking Spaces und Besprechungsräume für Gründungsteams.

 

Gründung in Handwerk und Gastronomie

 

Was wären innovative Lebensmittel ohne die Orte, an denen sie verarbeitet werden? Gastronomie und klassische Handwerksbetriebe wie Fleischereien und Käsereien profitieren ebenso von den Ideen junger Gründender wie der FoodTech-Sektor. Deshalb gibt es auch für sie im Gründerland Bayern vielerorts praktische Unterstützung bei der Gründung – zum Beispiel bei den regionalen Handwerkskammern. Dadurch haben junge Gründende auch in ländlichen Regionen gute Bedingungen, traditionelles Handwerk wiederzubeleben. Das zeigt unter anderem die Geschichte von Bäckermeister Adrian Kießling (Externer Link) , der in Marktschorgast erfolgreich eine leerstehende Bäckerei wiedereröffnen konnte. 

 

Ob FoodTech oder Traditionshandwerk: Der Fortschritt in Wirtschaft und Technologie verändert auch unseren Blick auf Lebensmittel und Ernährung. Bayerische Gründende und Start-up Teams leisten in diesem Bereich Pionierarbeit – mit technologischen Innovationen, aber auch mit viel Leidenschaft für Tradition und Unternehmertum.