2001 hatte Joachim Kuhn das Unternehmen gemeinsam mit Roland Caps aus dem der Uni Würzburg nahestehenden Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) ausgegründet. va-Q-tec ist heute globaler Markt- und Technologieführer für Vakuumisolationspaneele – perfekte Dämmlösungen, die zum Beispiel in Kühlschränken, für Rohrleitungen oder Warmwasserspeicher genutzt werden. Zur Durchführung von temperatursensiblen Logistikketten unterhält das Unternehmen zudem in einem globalen Partnernetzwerk eine Flotte von mehreren 10.000 Mietcontainern und -boxen, mit denen Temperaturketten zum Beispiel im Healthcare-Logistik-Bereich sichergestellt werden können. So sind die in Deutschland hergestellten Hightech-Thermocontainer und -boxen von va-Q-tec für die internationale Logistik temperaturempfindlicher COVID-19-Diagnostik-Kits, -Medikamente und -Impfstoffe aktuell unverzichtbar.
Herr Kuhn, gemeinsam mit Ihrem Kollegen Roland Caps haben Sie va-Q-tec 2001 gegründet – was waren zu Beginn Ihrer Karriere die größten Herausforderungen?
Die größten Herausforderungen bei uns waren der Teamaufbau, der Markteintritt und die Finanzierung. Am Anfang sind wir an die Gründung recht unbekümmert herangegangen – aber mit einem großen Antrieb, weil wir Bedarf für unsere Lösung gesehen haben. Das war auch gut so, denn hätten wir alle Herausforderungen technischer oder betriebswirtschaftlicher Natur gekannt, wären wir die Ausgründung vielleicht nicht angegangen. Unternehmer müssen hartnäckiger sein, als die Probleme, die auftauchen.
Als Sie gegründet haben, gab es in Würzburg noch kein Gründerzentrum. Wie bewerten Sie die Entwicklung der Unterstützerlandschaft in Bayern für Gründer in den letzten Jahren?
Grundsätzlich hat Bayern aus unserer Sicht schon eine sehr solide und schlagkräftige Unterstützerlandschaft. Allerdings fehlt es u. E. teils noch an ausreichend Finanzierung für Frühphasen („Seed Capital“) und auch an der Unterstützung für Vermarktung und Business Development. Der Businessplan Wettbewerb Nordbayern (Externer Link) hat uns damals in diese Finanzierungswelt gebracht – hier konnten wir viel Erfahrung sammeln. Wir haben immer Rat und Tat im Umfeld gesucht, auch bei unseren Investoren. Die sehen hunderte von Unternehmen, da bleibt viel Wissen hängen.