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© mymuesli/Viktor Strasse

mymuesli: Die Müsli-Profis

Dass sich ein Online-Shop für Müsli aus Passau zu einer der bayerischen Gründer-Erfolgsgeschichten der letzten Jahre entwickelt, hat zum Start von mymuesli kaum einer erwartet. Die drei Gründer Hubertus Bessau, Philipp Kraiss und Max Wittrock starteten im Januar 2007 mit ihrem Müsli-Unternehmen in einer Wohnung in der Passauer Fußgängerzone. Die Idee zum eigenen Müsli kam bei einer gemeinsamen Autofahrt. Damals sei der berüchtigte Radiospot einer anderen Müslifirma gelaufen. Die drei Studenten waren sich schnell einig: Nicht nur einen besseren Radiospot wollten sie produzieren, sondern auch ein besseres, ein ganz individuelles Müsli. Das Konzept: Kunden können online ihr Lieblingsmüsli mischen, später kamen Fertigmischungen in eigenen mymuesli-Läden und in Supermärkten dazu. Heute beschäftigt mymuesli rund 600 Mitarbeiter und betreibt 29 eigene Stores. Mit Co-Gründer Max Wittrock haben wir über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen gesprochen.

Max, die Geschichte von mymuesli wurde schon vielfach erzählt - welche Meilensteine stehen bei euch als nächstes an?

mymuesli ist online seit dem 30. April 2007. Uns gibt es also schon seit über zehn Jahren. Und seitdem ist wirklich eine Menge passiert: Unter anderem haben wir uns von einem reinen Online- zu einem Multi-Channel-Anbieter entwickelt. Außerdem sind wir international geworden, mymuesli gibt es inzwischen in neun Ländern. Es ist also wirklich toll, zu sehen, was aus der Idee geworden ist. Was die Zukunft angeht: Ein Meilenstein für uns ist sicherlich

personalized nutrition oder individuell abgestimmte, personalisierte Ernährung – vor kurzem haben wir dazu passend ein DNA-Müsli vorgestellt, dessen Basis ein DNA-Selbsttest zu Hause ist. Auch einen Blutzucker-Testkit bieten wir zusammen mit einem unserer Partner an, mit dem man die Blutzucker-Reaktion auf bestimmte Lebensmittel und Müsli-Variationen testen kann.

Müsli klingt zunächst einmal sehr deutsch oder europäisch – wie läuft euer Geschäft international?

Wie gerade erwähnt gibt es uns schon in neun Ländern. Aber wir internationalisieren nicht um jeden Preis, sondern überlegen sehr genau, welches Land als nächstes passen könnte. Zuletzt war das Frankreich. Wir sind sehr zufrieden, wie sich mymuesli dort entwickelt.

Wenn ihr von heute auf die letzten Jahre zurückblickt, was sind die Momente, die für eure Entwicklung besonders wichtig waren?

Für uns drei Gründer war es sicherlich eine Fahrt zum Badesee im Jahr 2005. Da haben wir den Radiospot einer anderen Müslifirma gehört. Und das war für uns der entscheidende Impuls, mal ausführlich über Müsli zu sprechen, über das Produkt nachzudenken und letztlich festzustellen: Wie cool wäre es denn, wenn man sich sein Müsli selbst zusammenstellen könnte? 

Als Gründerteam haben wir uns während des Studiums in Passau kennengelernt. Und wir sind nach mehr als 12 Jahren immer noch sehr gute Freunde. Das ist – bezogen auf uns drei – am wichtigsten, denke ich. Heute ist vor allem wichtig, dass mymuesli eben nicht mehr aus uns drei Gründern besteht – sondern dass viele unglaublich tolle Teammitglieder in vielen Rollen dazu beitragen, dass sich mymuesli ständig weiter entwickeln konnte, kann und wird. Und wir glauben stark an dezentrale Entscheidungen. Das ist sehr wichtig für den Unternehmenserfolg. Denn so können Probleme tatsächlich dort gelöst werden, wo sie entstehen. Das ist schneller und effektiver, als wenn diese Probleme und Herausforderungen immer erst zentral bewertet und dann angegangen würden.