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Das heutige BestSens-Gründer-Team: Wolfgang Diller, Vorstandsvorsitzender Sebastian Stich und Lars Meisenbach sind seit 2007 ein eingespieltes Team, damals als Mitarbeiter der Hochschule Coburg, und gründeten 2012 die BestSens AG. © BestSens AG

BestSens AG: Predictive Maintenance, Maschinendiagnosen und das Internet der Dinge

In sieben Jahren vom Start-up zum Innovationstreiber und Digitalisierungspartner für Maschinenbauer: Im Markt für Pumpenüberwachungssystem hat sich das Unternehmen Bestens AG aus Coburg einen starken Namen aufgebaut und gilt als Technologieführer in seinem Bereich.

Wie überzeugt man eine traditionelle und erfolgreiche Industrie wie die bayerischen Maschinenbauer von neuen Konzepten? Sich in einem solchen Markt als Start-up und junges Unternehmen durchzusetzen – kein leichtes Unterfangen. Das Unternehmen BestSens AG aus Coburg hat es 2012 trotzdem gewagt. BestSens entwickelt Sensoren, Elektronik und Software zur Überwachung von Maschinen und Maschinenkomponenten. „Industrieunternehmen können mit unserer Technologie teure und ungeplante Maschinenstillstände, Produktionsausfälle und Folgeschäden vermeiden“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Stich. „Mit unserer Lösung erhalten sie Kontrolle und Produktionssicherheit für ihre Anlagen.“ Im Kern der BestSens-Technologie steht dabei die sogenannte „aktive Ultraschalltechnologie“, für die das Unternehmen mehrere Patente hat. Sie kann für Anwendungen wie z.B. die Überwachung von Pumpen oder Gleitringdichtungen, Gleit- und Wälzlager, Getriebe, Werkzeugspindeln sowie Kugelgewindetriebe und Linearführungen präzise und vorausschauende Diagnosen treffen.

Entstanden ist BestSens als Spin-off aus dem Institut für Sensor-und-Aktortechnik der Hochschule Coburg. Mit einer vielversprechenden Technologie wollten die Gründer aus der Technologie ein Produkt und Lösungen für Kunden schaffen und ein Unternehmen aufbauen. „Mit Hilfe des Businessplan Wettbewerb Nordbayern haben wir unseren ersten Geschäftsplan erstellt, eine gute Platzierung im Finale des Wettbewerbs hat uns zusätzlich ermutigt weiter zu machen. Denn alles was wir für die Gründung brauchten war und ist hier in der Region Coburg verfügbar“, erinnert sich Geschäftsführer Sebastian Stich.

" ... es geht da nicht nur um Siegerprämien, sondern auch um Netzwerkaufbau und Hinterfragen des eigenen Geschäftsmodells."

Eine besondere Herausforderung für das Team war es, in der schweren Anfangsphase zu bestehen: die Gründung erfolgte, als der Hype von „Industrie 4.0“ noch in den Kinderschuhen steckte. Das Konzept zu dem heute allbekannten Buzzword war zu diesem Zeitpunkt aber im Maschinenbau noch gar nicht angekommen. Dementsprechend viel Überzeugungsarbeit hat es bei potentiellen Kunden für einen Markteintritt gebraucht – und danach viel Durchhaltevermögen. Auf dem Weg geholfen haben dem Unternehmen Wettbewerbe wie der Bayerische Gründerpreis, der Businessplan Wettbewerb Nordbayern und die Auszeichnung als Digitaler Champion Bayern. „Ich kann jedem Gründer nur empfehlen, an solchen Angeboten teilzunehmen – es geht da nicht nur um Siegerprämien, sondern auch um Netzwerkaufbau und Hinterfragen des eigenen Geschäftsmodells“, sagt Stich.

Heute zählt BestSens dreizehn Angestellte und bearbeitet erste größere internationale Aufträge. „Wir haben bereits mehrere Kooperationsverträge mit Industriekunden abgeschlossen“, erklärt Stich. Sein Ziel ist, die BestSens-Technologie weiter zu miniaturisieren um sie noch besser in die Kundenprodukte implementieren zu können. „Ein Erfolgsfaktor für uns ist der Aufbau eines interdisziplinären Teams. Unsere Mitarbeiter haben nicht nur Physik studiert, sondern auch Elektrotechnik, Informatik oder Sensorik.“ Mit Diagnosesystemen für Werkzeugmaschinen baut sich das Unternehmen zudem derzeit ein zweites Standbein auf. Dafür will man Kapazitäten ausbauen, von Fertigung und Entwicklung über Logistik bis hin zu Marketing und Vertrieb. „Wir haben schon viele spannende technische Lösungen mit einzelnen Kunden zusammen fertig entwickelt – davon wollen wir jetzt besonders vielversprechende Ansätze in unser Produktportfolio aufnehmen.“

Besonders stolz ist das Team auf Kunden, die mit der BestSens-Technologie einen Wettbewerbsvorteil bekommen haben und jetzt beginnen, ihre digitalen Geschäftsmodelle auf Basis ihrer Systeme auszubauen. „Der Weg zu einem digitalen Geschäftsmodell ist etwas länger und vor allem anders als die Entwicklung einer Maschine – viele gerade mittelständische Unternehmen stehen da sehr unter dem Druck, parallel zu ihrem Kerngeschäft auch noch die eigenen Strukturen zu optimieren.“

www.bestsens.de (Externer Link) externer Link: BestSens

Diese Anlaufstellen und Fördermöglichkeiten haben BestSens besonders geholfen: